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Mittwoch 26. Februar 2014

Touri-Programm

Unser Standort: Vor Anker vor dem Dorf im Nukuoro Atoll, Mikronesien

 

Irgendwie wollten sich die Behörden hier auf Nukuoro gestern nicht erweichen lassen und die Besatzung der Freydis musste an Bord bleiben. Kein Cruising Permit, kein Landgang war die einfache Rechnung. Aber klar, dass die acht Mann an Bord damit nicht sehr glücklich waren.

 

Immerhin konnten wir den Bürgermeister Senard, an dessen Laptop Volker einiges gearbeitet hatte, so weit bringen, dass er Skipper und Skipperette genehmigte, heute am Morgen gemeinsam mit ihm Pohnpei anzufunken. Und irgendwie haben es Erich und Heide dann wohl auch geschafft, einen kleinen Landspaziergang für alle auszuhandeln. Unter der Auflage natürlich, dass sie als nächstes entweder Chuuk oder Pohnpei anlaufen, um einzuklarieren. Doch daran denkt der Skipper überhaupt nicht. Ein weiteres Atoll in Mikronesien soll noch angelaufen werden, dann muss es nach Guam gehen. Dass die anderen Atolle aber ebenfalls nach dem Cruising Permit fragen werden, gefällt dem Skipper gar nicht.

 

Egal wie, die Truppe darf in Nukuoro für ein paar Stunden an Land, um sich die Füße zu vertreten und einen kleinen Eindruck von einem Südseeatoll zu gewinnen. Wir helfen mit unserem Dinghi bei der Personenbeförderung mit, denn die Außenborder der Freydis sind etwas zickig.

 

Der Führer heute ist Ramon, seines Zeichens Bezirksstaatsanwalt von Nukuoro. Da er aber nicht wirklich viel zu tun hat und sein Englisch sehr gut ist, meldete er sich freiwillig, die Rolle des Touristenführers zu übernehmen. Gute drei Stunden dackeln wir in brütender Hitze mit den anderen über die Insel. Es ist nett mit ein paar Deutschen zu reden und interessant zu sehen, wie so ein Chartertörn abläuft und was die Captains so zu erzählen haben.

 

Am frühen Nachmittag verfrachten wir dann alle wieder zurück auf die Freydis, Hektik bricht aus und ein paar Stunden später ist die rote Yacht verschwunden. Wir drücken der Crew alle Daumen, dass sie nun nicht direkt durch Invest 93W segeln muss.

 

Bild des Tages:

Ramon ist ein toller Fremdenführer und erklärt wirklich alles richtig gut in flüssigem und verständlichem Englisch. Hier erzählt er uns, wie die getrockneten Fladen aus Brotfrucht hergestellt werden, das einzige Lebensmittel, das die Einwohner von Nukuoro konservieren. Mangels Kühlung, aber auch weil es keine Saison gibt, in der nichts wächst, wird alles andere am selben Tag gegessen, an dem es geerntet oder gefangen wird.